News & Termine > Neuer Kunstrasenplatz: Fußballer spielen auf Olivengrund

15.04.2021 09:00:00 | Martin Loedl
Der Kunstrasenplatz in Joshofen ist fast fertig.
Der Kunstrasenplatz in Joshofen ist fast fertig. Vier Niederländer haben den grünen Teppich ausgelegt.
Die Spielvereinigung investiert über 600.000 Euro in die moderne Anlage, die die Jugendarbeit beleben soll.

In Fußballerkreisen ist er heftig diskutiert worden, jetzt ist er fast fertiggestellt: Die Spielvereinigung Joshofen/Bergheim hat ihren Kunstrasenplatz bekommen. Ende April könnte man schon ein Probespiel machen – wenn Corona nicht wäre.

Im Moment verlegen vier Facharbeiter aus den Niederlanden den grünen Kunststoffteppich am Joshofener Sportgelände. Mit Maschinenkraft rollte der Trupp die 65 Meter langen Bahnen ab, platzierte sie exakt nebeneinander, schnitt die Ränder ab und verklebt die Nähte. Am Ende sieht der Betrachter einen einheitlichen Belag mit leichter Seitenneigung. Der Untergrund ist asphaltiert und mit Drainagen versehen worden.



Den Auftrag hat der Sportverein an die Firma Sportstättenbau Moser (Reutlingen) vergeben. Material und Methodik stammen von „FieldTurf“ aus Frankreich, die Arbeit führen vier fleißige Holländer aus. Neuburg-Joshofen sei eine Adresse, „aber es warten noch 30 weitere Plätze in Deutschland, Niederlande und Skandinavien auf uns“. Kunstrasensportplätze seien begehrt.

Jugendleiter Klaus Fischer-Stabauer weist auf eine ökologische Ausrichtung des Platzes zwischen Joshofener Weiher und Donau hin. Der elastische Untergrund zum Beispiel sei aus PE-freiem Material gelegt worden „und nicht aus den üblichen Altreifenresten“. Zur Beschwerung streuen die Arbeiter abschließend Quarzsand auf den Kunststoffteppich, dazu kommen als Granulat fein zermahlene Olivenkerne. „Wir wollen weder Kunststoff-Partikel noch andere Belastungen der Umwelt“, sagt Vereinschef Albert Zeller.

Der Platz sei mit zeitgemäßer Technologie erstellt worden. Seine Ausmaße von rund 100 auf 65 Meter erlauben auch Spiele höherer Ligen auf dem neuen Feld. Die Grundlage dafür hatte die Spielvereinigung vor vielen Jahren gelegt, heute wird ein Sportplatz im Auwald vom Naturschutz kritisch betrachtet.

Die Joshofener Anlage bietet nun den ersten bespielbaren Kunstrasen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. „Ich bin froh, dass es diesen Platz jetzt gibt“, sagt Oberbürgermeister und Fußballer Bernhard Gmehling dazu, „er dient dem Amateursport und wird die Jugendarbeit beleben.“ Viele Fußballer brennen darauf, nach der Corona-Zwangspause mit ihren Mannschaften zumindest wieder trainieren zu dürfen.


Quelle: Neuburger Rundschau / Winfried Rein